Am letzten Schultag vor den Faschingsferien besuchten die Eulen und Füchse gemeinsam mit ihren Lehrern eine Autorenlesung in der Mediathek.
Die Zahl der grünen Smileys in der roten Schachtel war bemerkenswert hoch. Nach der Autorenlesung von Bettina Obrecht sollten die Grundschüler aus Dahenfeld und der Neubergschule den Vortrag bewerten.Henry Odenthal hat die Geschichte über die beiden Hunde und den Wolf sehr gut gefallen und Elif, Sophie und Eljana fanden die dazugehörigen Zeichnungen spitze. Die Autorin schreibt inzwischen fast ausschließlich Kinder- und Jugendbücher und erklärte bei ihrer Vorstellung, dass es kein Zufall ist, dass immer wieder Tiere in den Geschichten vorkommen. „Wenn man etwas mag, lässt sich viel leichter darüber schreiben“, erklärte sie. Bislang hat sie mehr als 50 Bücher geschrieben. Sie verriet auch, zusammengefasst in einem Gedicht, woher der wichtige Grundstock zu einem neuen Werk stammt. Die Ideen dazu schüttelt sie aus Apfelbäumen, das Meer schwemmt sie an den Strand, sie löffelt sie aus der Suppe und sie hört sie als Zwischentöne aus der Musik. „Es sind die großen Kleinigkeiten“ und ganz allgemein ist das Leben voller Geschichten, wenn man genau hinsieht. Zusammen mit der Illustratorin Barbara Scholz verfolgt sie aktuell die Erlebnisse von „Pfote“ (das steht für perfekt funktionierender Organismus mit tierischen Eigenschaften) und damit für einen Hund, der einfach alles kann. Er bellt nur einmal am Tag, kann Schafe hüten und Blinde führen, Verschollene aus Lawinen retten und sich sogar - dank seines Halsbands - mit Menschen unterhalten. Der nun dritte Band über Pfote trägt den Untertitel „Ein Mops wird wild“. Dabei ist „Tapf eins“ gar nicht wirklich ein Mops. So heißt das schwarzhaarige Hundchen mit den großen Augen, die sogar noch auf dem Bild ihre Wirkung zeigen und die 60 Grundschüler zu einem kollektiven „Oh“ bringen. Er fühlt sich als tapferer Wolf und möchte am liebsten mit seinem Rudel in den Wäldern umherstreifen. Im übertragenen Sinn ist er ein Beispiel dafür, dass man nicht nur nach dem Augenschein urteilen sollte. Oft steckt hinter der Fassade eines Tieres oder eines Menschen ganz was anderes. In der Geschichte geht es um die Familie von Tapf eins, die vom Heimatort wegziehen möchte. Er selbst kommt durch die Begegnung mit einem richtigen Wolf seinem Traum einen großen Schritt näher. Die Frage, wie er sich entscheidet, wird in dem Buch von Bettina Obrecht beantwortet. Das findet man neben den übrigen Kinderbüchern in der Mediathek und kann es dort auch ausleihen. Mitarbeiterin Selina Schmitt nahm die Zuhörer der Autorenlesung da bei der Hand und wies sie auf das vielfältige Angebot hin. Die Schüler von Klassenlehrer Andreas Weiß gehören zu den fleißigen Lesern. Die kleine Schulbücherei in Dahenfeld, mehrere Besuche in der Mediathek und das persönliche Vorbild haben Früchte getragen und sollen - so die Hoffnung des Pädagogen - möglichst lange nachwirken.
Text und Bild aus NECKARSULM JOURNAL · 27. FEBRUAR 2020 · Nr. 9 - mit freundlicher Genehmigung von Peter Klotz